Beschreibung
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts prägt die Wiederkehr religiöser Deutungsmuster wissenschaftliche und gesellschaftliche Debatten. Im Versuch, den Zusammenhang von Sprache und Religion sprachphilosophisch zu systematisieren, entwirft Ulrich Welbers eine sprachtheoretische Religionsgeschichte.Der Autor untersucht, wie die Beziehung von Religion und Sprache, von Gottesvorstellung und ihrer Versprachlichung Gegenstand der Sprachreflexion geworden ist. Er entwickelt einen Beitrag zum Verständnis religiöser Semantik. Anhand wirkungsmächtiger Positionen - von Moses zu Moses Mendelssohn, Augustinus zu Gadamer, Luther zu Bonhoeffer, dem Evangelisten Johannes zu Goethe, Aristoteles zu Benjamin, Wittgenstein zu Lyotard - zeichnet Welbers historisch die systematisch-sprachreflexiven Bezüge von Sprache und Religion nach. Diese prominenten Übergänge bieten aber lediglich das Gerüst für eine Vielzahl weiterer Verknüpfungen. Die Studie versteht sich als Möglichkeit, die Religionsgeschichte und das Fundament abendländischer Kultur von einem neuen Standpunkt aus kennenzulernen und in seinen sprachphilosophischen Konstruktionsbedingungen zu verstehen.