Beschreibung
Das Verborgene in den vielschichtigen Erscheinungen des Sprachlichen aufzusuchen und systematisch zu verstehen, kann als vordringliche Aufgabe der Sprachwissenschaft angesehen werden. Für dieses Sprachdenken steht - vielleicht eher unerwartet - Walter Benjamin. Das Sprachdenken Benjamins ist bisher kaum Gegenstand genuin sprachwissenschaftlicher Forschung gewesen. Schon ein kurzer Durchgang durch sein Werk zeige - so die gängige Forschungsmeinung -, dass Benjamin kein Sprachwissenschaftler war. In Wahrheit jedoch entwirft Benjamin eine andere Sprach-wissenschaft, die weder dem Mainstream sprachwissenschaftlicher Theoriebildung des 20. Jahrhunderts folgt, noch Wissenschaft als ausgefeilte Kommentarsystematik gegenständlich zu betrachtender Sprachäußerungen und Sprachsysteme versteht. Für die Darstellung von Benjamins großer Alternative tritt die vorliegende Studie erstmals den Gang durch dessen Gesamtwerk an und macht sich auf die Suche nach den vielschichtigen Theoremen zur Sprache.