Beschreibung
Beides ist wahr: Der Kapitalismus hat die materiellen Lebensbedingungen in der Welt verändert und die menschliche Produktivität enorm gesteigert; viele Menschen haben davon profitiert. Zugleich hat der Kapitalismus große Schäden verursacht und erzeugt dauerhaftes Leiden und Zerstörung. Die fundamentale Meinungsverschiedenheit zwischen den Verteidiger*innen des Kapitalismus und seinen Kritiker*innen besteht in der Frage, ob es möglich ist, die Produktivität, Innovation und Dynamik, die dem Kapitalismus eigen ist, zu bewahren und doch über ihn hinauszugehen. Margaret Thatcher trat bekanntlich Anfang der 1980er Jahre mit dem Satz an: 'Es gibt keine Alternative'. Zwei Jahrzehnte später stellte dem das Weltsozialforum die Losung entgegen: 'Eine andere Welt ist möglich!' In diesen beiden Sätzen ist der zentrale Widerspruch ausgesprochen. Das Buch basiert auf vier zentralen Thesen: Erstens ist eine andere Welt tatsächlich möglich. Zweitens könnte sie die Bedingungen für das Gedeihen der Menschen grundlegend verbessern. Drittens werden in der Welt, wie sie ist, bereits Elemente dieser neuen Welt geschaffen. Und viertens schließlich gibt es Möglichkeiten, von hier nach dort zu gelangen. Antikapitalismus ist nicht nur als moralische Haltung gegenüber den Schäden und Ungerechtigkeiten in der Welt, in der wir leben, möglich, sondern auch als praktische Haltung beim Aufbau einer Alternative, die den Kapitalismus überwindet.
Autorenportrait
Erik Olin Wright (geb. 1947) ist marxistischer Soziologe, Klassentheoretiker und Professor für Soziologie an der Universität von Wisconsin, USA.