Beschreibung
Was bleibt nach so einer Beziehung? Nachdem man alles miteinander geteilt hat, teilt man alles wieder auf, den Freundeskreis, die Stadt, die Kneipen, Kinder, Haustiere, Erinnerungen und Einrichtungsgegenstände - bis man nur noch halb ist. Danach kommt die Zeit, in der man versucht, Schlaglöcher zu flicken und wieder ganz zu werden, bevor man sich wieder ins Getümmel stürzt. Diese Anthologie ist das Buch davor. Wenn dir der Mut fehlt, spreizt es die Seiten für dich, nimmt dich schützend zwischen die Buchdeckel, so dass jede Abweisung und jeder Korb einfach abprallt. Dieses Buch ist das Buch danach, wenn man mit zerlaufenem Kajal und einem Karton in den Händen im Regen steht und nicht weiß, wo man klingeln soll. Man kann es wahlweise lesen oder rauchen. Und wenn es gerade einfach nicht läuft: Lies dieses Buch, es hält sich in den Fingern wie die Hand eines guten Freundes, der sagt: "Hey,. ist schon o.k."
Leseprobe
Prolog: Um am viertelvorvierten Tag gab der Herr den Menschen die Münder. Aber der Teufel gebot Einhalt: "Diggah, was tust du? Wenn die Menschen den ganzen Tag knutschen und sich ihrer Körper erfreuen, wer baut dann die Häuser, die geilen Kirchen und wer spekuliert dann auf Grundnahrungsmittel?" So erschuf der Herr die Barriere des Flirtens und der Mensch war auf ewig verflucht. Ich also, ich hab mich von meiner Freundin getrennt worden bin. Nach Wochen des Selbstmitleids hab ich mich an meinem Wuchergestrüpp von Haaren aus dem Morast gezerrt und mir gesagt: "Ick bin zurück auf dem Markt. Back im Biz. Okay." Ich ziehe mir also meine unausgebeulteste Hose an, ziehe sie wieder aus, ziehe mir eine Hose an, die mir noch passt, gehe raus, in die U-Bahn, aus der U-Bahn, in den Club, schaue mich um, sehe eine schöne Frau, schaue sie an, schaue sie nochmal an und - bleib steh'n. Ich spiele Schnick, Schnack, Schnuck mit mir selber, ob ich sie ansprechen muss. Aber ich verliere immer. Denn ich weiß ja, dass ich eh immer nur Stein nehme.