Beschreibung
Handlungsmacht, Widerständigkeit, kulturelle Ordnungen - mit diesem Dreiklang formuliert der Sammelband ein kulturwissenschaftliches Forschungsprogramm, wie es für eine historisch und empirisch-ethnografisch ausgerichtete Kulturanalyse und Alltagsforschung kennzeichnend ist. Die Beiträge befassen sich in exemplarischen Feldern - vom Kochbuch über Ländlichkeit, vom Geldfälschen über die Sommerfrische bis hin zu Protesten und urbanen Wohnraumpolitiken - mit kulturellen Ordnungen auf der einen Seite und mit subversiven, widerständigen oder kreativen Formen der Aneignung auf der anderen Seite. Die Fallstudien des Bandes fokussieren dabei die unterschiedlichsten Formen von Handlungsmacht, denen das Potenzial innewohnt, kulturelle Ordnungsmuster in Frage zu stellen, aufzubrechen oder zu transformieren.
Autorenportrait
Studium der Empirischen Kulturwissenschaft, Germanistik, Völkerkunde, Vergleichenden Religionswissenschaft in Tübingen und Barcelona 1974-1980 (Mag. phil. 1980). 1992 Promotion zum Dr. rer. soc. am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. 1997 Habilitation mit der Venia Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg. Berufliche Stationen: DAAD-Lektor an der Universidad de Extremadura in Cáceres 1985-1990 und der Karls-Universität Prag 1992-1997. 1997-2001 am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin, unterbrochen von Vertretungsprofessuren in Frankfurt am Main, Göttingen, Marburg. Seit 2002 Professur für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft in Marburg. Forschungsschwerpunkte: Historische Anthropologie und Kulturtheorie 18. bis 20. Jahrhundert; spanische Kulturanthropologie; deutsch-tschechische Beziehungen; Genozid am europäischen Judentum: Ghetto Theresienstadt; Schnittstelle von Kultur- und Naturwissenschaft, von Biologie und Technik, z.B. Sexualität, Medizin; Festtheorie; Fachgeschichte Volkskunde.