Beschreibung
Was vermag eine Ethik zu leisten, die die Sorge um den Anderen in den Mittelpunkt stellt? Die vorliegende Arbeit widmet sich einer nicht-paternalistischen Konzeption guten Sorgens im Spannungsfeld zwischen sozialer Verantwortung und der unvertretbaren Einzigartigkeit des Anderen. Schwerpunkt der Arbeit bildet die Rekonstruktion zeitgenössischer care-ethischer Ansätze, die durch eine Analyse der Philosophie und Ethik von Emmanuel Lévinas ergänzt wird. Im Weiteren wird die Frage untersucht, was eine Ethik der Sorge um den Anderen für die medizinethische Reflexion bedeuten kann. Am Beispiel der Leihmutterschaft lässt sich eine Praxis der Verkennung diagnostizieren, die erst durch die Wahrnehmung der Einzigartigkeit des Anderen aufgebrochen werden kann. Die Ethik der Sorge um den Anderen liefert daher neue Perspektiven und wertvolle Ergänzungen zu deontologischen und liberalistischen Betrachtungsweisen.