Beschreibung
Zweihundert poetische Miniaturen Diese Texte zeigen Strittmatter als brillanten Meister der kurzen, komprimierten Form: von der pointierten Anekdote bis zur sensiblen Reflexion über Leben und Schreiben. Der Leser erfährt, was Brecht für notorische Dummköpfe empfahl, warum Wissen unruhig macht, weshalb Stare die Autorität eines Vaters retten können und wieso der siebente Schnaps den Postboten eifersüchtig machte. Der literarische Reiz dieser Texte liegt in jener besonderen Verschmelzung von Poesie, Weisheit und Humor, die Strittmatters Erzählkunst unverwechselbar macht.
Autorenportrait
Erwin Strittmatter wurde 1912 als Sohn eines Bäckers und Kleinbauern in Spremberg geboren. Er beendete das Realgymnasium mit 17 Jahren, arbeitete als Bäckergeselle, Kellner, Chauffeur, Tierwärter und Hilfsarbeiter. 1941 wurde er zum Polizei-Reserve-Bataillon 325 einberufen, das später zum Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18 umgebildet und 1943 in SS-Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18 umbenannt wurde, ohne Teil der SS zu sein. Bis Sommer 1944 war er Bataillons-Schreiber, danach wurde er zur Film- und Bildstelle der Ordnungspolizei nach Berlin-Spandau versetzt. Bei Verlegung der Dienststelle setzte er sich mit gefälschten Papieren nach Böhmen ab. Ab 1945 arbeitete er erneute als Bäcker, war daneben Volkskorrespondent einer Zeitung und seit 1947 Amtsvorsteher in sieben Gemeinden, später Zeitungsredakteur in Senftenberg. Seit 1954 lebte er als freier Schriftsteller in Schulzenhof bei Gransee. Er starb am 31. Januar 1994.