Beschreibung
Jeder Mensch gestaltet - bewusst oder unbewusst - die Räume, in denen er lebt. Umgekehrt wird er von diesen nachhaltig geprägt. So sind die von ihm gewählten Wohnwelten nicht nur Ausdruck seines Denkens und Empfindens, sondern auch Abbild seines Seelenlebens. Besonders eindrucksvoll zeigt sich dieses Phänomen bei Kaiserin Elisabeth von Österreich. Die Vielfalt ihrer Behausungen reichte von Märchenschlössern und pompösen Schlossanlagen über stattliche Villen bis zu Landhäusern und schlichtesten Jagd- und Berghütten. Angemietete Luxushotels, die ein Vermögen kosteten, wenn sie nach den Wünschen und Bedürfnissen der Kaiserin erst einmal umgebaut werden mussten. Kleine Pensionen und Gasthäuser, aber auch die beengten Salons in ihrem Hofsalonwagen gehörten ebenso zu den Wohnwelten der rastlos in ganz Europa und im Orient umhergetriebenen Sisi wie von ihr selbst in Auftrag gegebene Palastneubauten. Wo aber fühlte sich die Kaiserin wirklich zu Hause? Was wurde ihr zum Albtraumschloss, was zur unerträglichen Kerkerburg? Wohin floh sie, wenn das Leben sie zu zerbrechen drohte? Auf einsame Inseln oder Berggipfel, in die Refugien weitläufiger Landschaften, wo sie ihrer Reitleidenschaft frönen konnte, oder sehnte sie sich nach bizarren Traum- und Luftschlössern wie ihr Cousin König Ludwig II.?
Autorenportrait
ALFONS SCHWEIGGERT veröffentlichte vielbeachtete Bücher über König Ludwig II. Im Allitera Verlag erschienen u. a. »Ludwig II. und die Frauen« (2016) und »Ludwig II. und sein Paradies am Starnberger See« (2017) mit einer erfolgreichen Ausstellung in Benediktbeuern von Mai bis Juli 2018. Von 1993 bis 2010 war Schweiggert am Staatsinstitut ISB, München, als Institutsrektor tätig. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 1995 den Bayerischen Poetentaler. Als Präsidiumsmitglied stand er 17 Jahre der Autorenvereinigung Münchner Turmschreiber vor.
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