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Johann Schaeuble (1904-1968) - Dozent für Erb- und Rassenbiologie an der Universität Freiburg 1937-1945

Harmloser Wissenschaftler oder 'des Teufels' Rassenforscher?

Erschienen am 21.12.2020
19,90 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783955052485
Sprache: Deutsch
Umfang: 120 S., 32 Illustr., Abb.
Format (T/L/B): 0.7 x 24 x 17 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Diese Studie von Matthias Maier beschäftigt sich mit dem Anthropologen und Rassenforscher Johann Schaeuble, von 1937 bis 1945 Dozent an der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg. Den Anstoß dazu gab ein Bericht des Zeitzeugen Werner Kohler. Er und sein Zwillingsbruder Helmut waren im Sommer 1943 mehrfach zwangsweise in das Anatomische Institut der Universität Freiburg verbracht worden, wo sie in der von Johann Schaeuble geleiteten rassenbiologischen Abteilung stundenlange Untersuchungen über sich ergehen lassen mussten. In dieser Zeit erkrankten die Zwillinge an Diphtherie, an deren Folgen Helmut Kohler starb. Zahlreiche Indizien sprechen für einen kausalen Zusammenhang zwischen der Diphtherieerkrankung der Zwillinge und den Zwangsaufenthalten im Anatomischen Institut. Die Recherchen zu diesem Fall konzentrierten sich bald auf Johann Schaeuble, dessen Rolle in der NS-Zeit bislang noch nicht hinreichend erforscht wurde. Teile der historiografischen Literatur folgen seiner Selbstdarstellung vor den Entnazifizierungsgremien als harmloser, unpolitischer Wissenschaftler. Diese Untersuchung zeigt auf, dass Schaeubles Handeln während der NS-Diktatur wesentlich kritischer betrachtet werden muss. Eine grundsätzliche Übereinstimmung mit wesentlichen Punkten der herrschenden Rassenlehre und mit den rassenhygienischen Zielen der Nationalsozialisten zeigt sich sowohl in seiner wissenschaftlichen Arbeit als auch bei seinen außeruniversitären Aktivitäten. Vor allem Schaeubles Tätigkeit als Rassengutachter fördert seine aktive und praktische Verstrickung in die rassistischen Verbrechen der Nazis zu Tage.

Autorenportrait

Matthias Maier, Jahrgang 1960, lebt in Gundelfingen, Lehrer für Deutsch und Geschichte, derzeit abgeordnet an das Regierungspräsidium Freiburg, hat zur Geschichte des Beruflichen Schulzentrums Waldkirch sowie zur Geschichte Waldkirchs im Nationalsozialismus publiziert. Er ist Autor mehrerer Beiträge in dem 2019 erschienenen Sammelband "Hier war doch nichts! - Waldkirch im Nationalsozialismus".

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