Beschreibung
Unter dem Einfluß der neuen Medien steht die Musikwelt im Begriff, sich erneut von Grund auf zu häuten. Formen lösen sich auf, Vereinbarungen werden ungültig, altvertraute Wege führen nicht weiter. Und was an Neuheiten hektisch ausprobiert wird, daran kleben noch experimentelle Eierschalen. Einen vergleichbaren Paradigmenwechsel haben die Musiker und Musikhörer schon einmal erlebt, vor rund hundert Jahren, als die Erfindung der technischen Reproduzierbarkeit radikale Veränderungen bewirkte. Nicht alle alten Formen (zum Beispiel die Hausmusik) verschwanden damals für immer. Nicht alle neuen Genres (zum Beispiel der Jazz) blieben pure Avantgarde. Ein Pionier und Motor dieser Entwicklung war die BASF, die das Tonband entwickelt und später lange Jahre produziert hat. Mit zu den aufmerksamsten Beobachtern zählen seit nunmehr fünfzig Jahren die Musikkritiker und Juroren des Preises der deutschen Schallplattenkritik (PdSK). In Ludwigshafen fanden sich im Februar 2013 auf Einladung der BASF und auf Anregung des PdSK erstmals Musikkritiker und Musiker, Musikagenten und Musikmanager zu einem Runden Tisch zusammen, um über einige der aktuellen Fragen des neuen Paradigmenwechsels zu beraten, der alle Parteien gleichermaßen betrifft: Wieso löst sich die gute alte Konzertstruktur auf? Wohin wandert das Publikum ab? Helfen neue Räume? Neue Programme? Für wen spielen wir eigentlich? Aus dieser Diskussion heraus entstand der erste Band der 'Ludwigshafener Dramaturgien'. Mit Beiträgen von Eleonore Büning, Markus Hinterhäuser, Thomas Wördehoff, Franz-Xaver Ohnesorg, Benedikt Stampa, Peter Richter, Kai Luehrs-Kaiser, Joachim Mischke, Volker Hagedorn, Karin Heyl, Sonia Simmenauer, Peter Stieber und Katrin Zagrosek.