Beschreibung
Einer der Quelltexte der Kabbala. Das Buch Bahir enthält ehemals geheime Handschriften zum Kabbalastudium. Widersprüchlichen Quellen zufolge tauchte der Urtext des Sefer ha-Bahir 1174 in einer Kabbalistenschule in der Provence als Handschrift auf. Einige Kabbalisten glauben, dass die mündliche Überlieferung dieses Textes bis auf das 1. Jahrhundert zurückgeht. Der Inhalt besteht aus mehreren Teilen, die die Form eines exegetischen Midrasch im typischen Frage-Antwort-Stil als Dialog zwischen Schülern und Meister besitzen. Das Buch Bahir beinhaltet Kommentare, die die mystische Bedeutung mehrerer biblischer Verse erklären. Dabei geht es vor allem um die ersten Kapitel des Buches Bereschith (Genesis), also um das Grundverhältnis zwischen Gott und Welt. Dieses wird auch durch viele weitere Zitate aus der Tora und deren Auslegung beleuchtet. Daneben wird die Form der hebräischen Buchstaben und ihre Vokalisierung erläutert. Auch Aussagen des Sefer Jezirah (Das Buch der Schöpfung) werden aufgenommen und interpretiert. Das Sefer Bahir ist voller Gleichnisse, in denen vor allem die Figur eines Königs im Mittelpunkt steht, mit dessen Hilfe das Wesen und das Handeln Gottes illustriert wird.
Autorenportrait
Gershom Scholem (geb. 1897 in Berlin, verst. 1982 in Jerusalem) begründete mit seinem Schaffen die wissenschaftliche Erforschung der jüdischen Mystik und ebnete damit den Weg für ein neues Verständnis des Judentums und seiner Geschichte. Ab 1933 hatte er einen Lehrstuhl zur Erforschung der jüdischen Mystik an der Hebräischen Universität Jerusalem inne und publizierte über 500 Werke in Iwrith, Deutsch und Englisch.