Beschreibung
In welchem Verhältnis steht Internetpiraterie zu Nationalkultur? Wie lässt die musikalische Interpretation von Knirschlauten auf eine nationale Prägung schließen? Was denkt ein 'alter Schwede' über nation branding? Warum gehört das Mittelalter für die Deutschen ins Reich der Fantasiewelten? Und was trägt die koreanische Soap-Opera zu regionaler Integration bei? Inwieweit sich Kunst und Kultur heute noch auf einen nationalstaatlichen Rahmen beziehen lassen - diese Frage schien vielen angesichts immer durchlässigerer Grenzen und supranationaler Wirtschaftsstrukturen überwunden und in die Abteilung der kulturtheoretischen Fossilien zu gehören. Doch die Finanz- und Wirtschaftskrise hat uns eines Besseren belehrt: Selbst in diesen am stärksten von der Globalisierung geprägten Bereichen ertönt in schwierigen Zeiten laut der Schrei nach nationaler Verteidigung und Besitzstandswahrung. Künstler, Wissenschaftler, Politiker, Kultur- und Medienschaffende denken in Beiträgen vom wissenschaftlichen Essay bis zur literarischen Intervention über nationale Zuordnungen von Kultur nach. Ausgangspunkt hierfür war eine internationale Konferenz des Goethe-Instituts 2008 in Berlin. Mit Texten von Peter Arens, Sandeep Bhagwati, Ulrich Bielefeld, Ivaylo Ditchev, Aris Fioretos, Akiko Fukushima, Konrad H. Jarausch, Mely Kiyak, Klaus-Dieter Lehmann, Ilma Rakusa, Saskia Sassen, Frank-Walter Steinmeier, Vladimir Tarnopolski, Sigrid Weigel u.a. In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut.