Beschreibung
Als Entzauberung der Welt sah Max Weber die Moderne. In einer vielfach als katastrophal wahrgenommenen Situation an den Finanz- und Arbeitsmärkten, in Ökologie und Politik bestimmen gegenwärtig Strategien der Angst und des Begehrens die Inszenierungsweisen des Politischen. Alles deutet darauf hin, dass wir uns nach einer neuerlichen Verzauberung der Welt sehnen, nach einer barocken Welt der Doubles und Fakes. Der Autor entwickelt das Thema im Spannungsfeld von Utopie und Trauma, von Setzung und Wahnsinn. Der Weg führt über ein Potpourri von Themen aus Film, Architektur, Medien, Politik, von banalen Dingen des Alltags zu den Big-Events und Moon-Shots, von den Wunderkammern der frühen Neuzeit zu den Video Games, von den Panoramen, Passagen und Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts zur Fata Morgana der Supermoderne in der arabischen Wüste, von Mickey Mouse zu Donald Trump. Nun kehrt die Aufmerksamkeit für die Physis zurück. Was bedeutet es, im Zeitalter künstlicher Intelligenz, Virtualität und technologischer Übernahme von einer Rückkehr des Realen zu sprechen?
Autorenportrait
Peter Volgger studierte Philosophie, Architektur, Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität in Innsbruck, wo er sich 2020 in den Fächern Architekturtheorie und Entwerfen habilitierte. Er unterrichtete und arbeitete als Architekt in Südtirol, derzeit lehrt und forscht er als Ass. Professor am Institut für Gestaltung an der LFU Innsbruck. Den Schwerpunkt seiner Arbeit bilden die Studien zur Architekturtheorie der Gegenwart, zum Thema Stadt und Migration, zur italienischen Kolonialarchitektur in Afrika und zum leistbaren Wohnen im ländlichen Raum.