Beschreibung
Dieser Band enthält die Beiträge einer Tagung vom Mai 2013 in Wien zum Thema Erkunden, Sammeln, Notieren und Vermitteln - Wissenschaft im Gepäck von Handelsleuten, Diplomaten und Missionaren, gemeinsam durchgeführt von der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, der Österreichischen Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte (ÖGW), dem Fakultätszentrum für Biodiversität, Botanischem Garten und Archiv der Universität Wien. Die Tagung, an der Referenten aus vier europäischen Ländern teilnahmen, war zugleich Beginn einer engeren Zusammenarbeit der beiden Wissenschafts-akademien, wie die beiden Präsidenten K. Manger (Erfurt) und H. Grössing (Wien, ÖGW) in ihren Begrüßungsworten betonen. Der Vizepräsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), A. Suppan (Wien), erwähnt in seiner Begrüßung bereits einige ÖAW-Mitglieder, die als Diplomaten, Militärs oder Kaufleute die Wissenschaft durch ihre Arbeiten bereicherten oder maßgeblich förderten. Im einleitenden Beitrag zum Tagungsthema weist M. Kiehn (Wien) auch darauf hin, dass oft eine angemessene Würdigung der wissenschaftlichen Leistungen dieser Personen fehlt, wofür die Tagung ein neues Bewusstsein schaffen wolle. In ihren Reflexionen zum komplexen Erkenntnisinstrument Reisen geht M. Klemun (Wien) der Frage nach, wieso sich die von diesen Personengruppen gewonnenen Einsichten im Transfer und Austausch von Wissen als wissenschaftlich verlässlich bewährten. Der erste Teil der weiteren 18 Beiträge lässt sich überschreiben Unterwegs in der Alten Welt: G. Keil, Würzburg, über Altdeutsche Fachprosa in Johann Wonneckes "Gart"; W. Geier, Leipzig/Klagenfurt, über Russlandkunde in diplomatischen Reiseberichten aus vier Jahrhunderten; D. v. Engelhardt, Lübeck/Karlsruhe, über Die Situation der Naturwissenschaften in Spanien und Portugal aus der Sicht von Militärs und Diplomaten um 1800; J. Kiefer, Erfurt/Jena, über Die Erfurter Akademie und ihre gelehrte Zeitung als öffentliches Forum für wissenschaftliche Studien und Expeditionsberichte; G. F. Frigo, Padua, über Die ökonomisch-politische Relevanz der Wissenschaft in der offiziellen Erkundungsmission des Mailänders Marsilio Landriani in Deutschland (1787-1789); M. Kiehn, Wien, über Die botanischen Aktivitäten des 1848 in Italien gefallenen Adalbert (von) Bracht, Hauptmann im k.k. Linienregiment Franz Carl; M. Petz-Grabenbauer, Wien, über Die Beziehung Ogier Ghiselin de Busbecqs zu Carolus Clusius und deren Einfluss auf erste botanische Gärten in Wien; A. Namal, Istanbul, und T. Polatç?, Çank?r?, über Das Paris-Sefâretnâme (1721) des 28 Çelebi Mehmed Efendi als Grundlage der Idee der Verwestlichung im Osmanischen Reich; I. Kästner, Leipzig, über Die Gattin des Botschafters als medizinische Pionierin - Mary Wortley Montagu (1689-1762) und die Pockenimpfung; A. Geyer, Jena, über Graf H. C. B. von Moltke (1800-1891): Vom Nutzen der ,militärischen Zeichenkunst' für die Klassische Archäologie; P. Werner, Berlin, über Alexander von Humboldt und die Verteidigung der naturhistorischen Forschungsreise. Der zweite Teil des Bandes beinhaltet Europäische Erkundungen in Asien und Übersee. Hier schreibt H. Walravens, Berlin, zu Der Jesuit Michael Boym (1612-1659) und seine Flora sinensis; H. W. Lack, Berlin, über Botanik und Schmuggel im Japan der frühen Edo-Zeit; U. Fischer-Westhauser, Traiskirchen, zu Emanuel von Friedrichsthal - der erste Daguerreotypist in Yukatan; G. Schefbeck, Wien, berichtet in Wissenschaftliche Forschungen der k. (u.) k. Kriegsmarine über die Adriaforschungen und die großen Expeditionen (Weltumsegelung der "Novara", Nordpolarexpeditionen, Tiefsee-Expeditionen) der Kriegsmarine; Chr. Riedl-Dorn, Wien, geht in Botaniker - Pflanzenjäger - Intriganten genauer ein auf Die Rolle der Pflanzenkunde bei der Weltumseglung der Fregatte "Novara" (1857-1859); C. Schweizer, Wien, schreibt über Die Sammlungen des Carl Alexander Freiherrn von Hügel von seiner Reise durch Asien und Ozeanien in den Jahren 1830-1836 und dere