Beschreibung
Kinder und Jugendliche mit Harn- und/oder Stuhlinkontinenz bedürfen fast immer einer interdisziplinären Betreuung. Die Störung betrifft nicht nur das Kind/den Jugendlichen, sondern regelmäßig auch die Familie. Neben der Grunderkrankung gibt es häufig zusätzlich Komorbiditäten, die bei der Gestaltung von Diagnostik und Therapie mit zu berücksichtigen sind. Besonders gut aufgehoben sind die betroffenen Familien in "Kontinenzzentren für Kinder", die über die notwendige Erfahrung verfügen und sich umfassend um Kind und Familie kümmern. Trotz der Komplexität der Störung kann bei der Mehrzahl der Patienten auf invasive diagnostische Maßnahmen verzichtet werden. Funktionelle Störungen sind sehr viel häufiger als organische Erkrankungen. Für Kinder mit funktioneller Harninkontinenz hat sich in den letzten Jahren die Urotherapie als Primärtherapie durchgesetzt. Schulungsprogramme für die betroffenen Kinder (und ihre Eltern) wurden entwickelt. Der Stellenwert der medikamentösen Therapie muss neu gefunden werden. Die Möglichkeiten der operativen Therapie wurden weiter optimiert. Das vorliegende Werk stellt zum ersten Mal die Störungen der Kontinenzfunktion beider Organe - Blase und Darm - in einem Buch dar. Diese gemeinsame Darstellung soll dazu beitragen, die Wechselwirkungen und Abhängigkeiten zwischen beiden Systemen auch für die Spezialisten nur einer Fachdisziplin deutlich zu machen.