Beschreibung
Im Zentrum der Arbeit steht der Roman Stiller. Dieses Hauptwerk von Max Frisch wird durch eine vergleichende Analyse in einen Kontext eingebettet, der die Grenzen der nationalen und deutschsprachigen Literatur sprengt. Den Bezugspunkt bilden dabei vor allem die Romantrilogie Italo Calvinos I nostri antenati, aber auch die Werke von Vladimir Nabokov, Carlo Emilio Gadda und André Gide. Die Arbeit zeigt, daß Frisch und Calvino zur Romanform finden, weil sie sich vor allem einer Kraft bedienen, die nicht unbedingt zu einer Zerlegung der Gattungsform führt, sondern diese bestätigen und bekräftigen kann: der Parodie. Ihre Werke spielen offensichtlich auf die Romantradition an. Diese wird jedoch in einer selbstreflexiven Romanstruktur ironisiert, die Erzähler und Leser in ein metaliterarisches Spiel verwickelt. Die Studie konzentriert sich deshalb auf die Rolle der Parodie als transtextuelle Strategie, die eine Transformation vorsieht. Sie spiegelt einen Zustand des Transits wider, der auf Wandlung und Resemantisierung hinweist, die sich im Akt der Rezeption vollziehen sollen. So wird vor allem durch die Parodie der Roman dieser Zeit zu einem Roman des Übergangs.