Beschreibung
Klöster und Stifte nahmen bis zur Säkularisation geistliche, geistig-kulturelle, wirtschaftliche und soziale Aufgaben wahr, u. a. Wissenschaftspflege, Pflege der Kirchenmusik, Publizistik und Bildung. In diesem Umfeld sind die unterschiedlichen Spiele zu verorten. Einen neuen Ansatz nach den Weihnachts-, Oster- und Passionsspielen des Mittelalters stellten die Jesuitendramen der Frühen Neuzeit dar. Sie haben das Schul- und Volksschauspiel anderer Orden angeregt und beeinflusst. Diese Edition versammelt deutsche Schauspiele jesuitischer Art, aber auch Translations- und Singspiele sowie ein Passionsspiel aus dem Birgittenkloster Altomünster, dem Zisterzienserkloster Fürstenfeld, dem Augustiner- Chorherrenstift Indersdorf und dem Augustiner-Chorherrenstift Weyarn. Mit dem geistlichen Schauspiel wurde eine breite Bevölkerungsschicht erreicht.
Autorenportrait
Klaus Haller, Dr. phil. (1939-2011), Musikwissenschaftler, war Leiter der Bayer. Bibliotheksschule und Bibliotheksdirektor an der Bayerischen Staatsbibliothek. Er verfasste u. a. ca. 600 Chorwerke und mehrere Messen. Wilhelm Liebhart, Dr. phil., ist Professor für Geschichte, Politik und Literatur an der Hochschule Augsburg. Als Landeshistoriker forscht er zur Geschichte Oberbayerns und Bayerisch-Schwabens.