Beschreibung
Rosemary Sutcliff erzählt die dramatische Geschichte der Begegnung und Schicksalsbindung zwischen einem Britannier und einem Wikinger. Dabei entsteht ein faszinierend lebendiges Bild jener Zeit, in der Kiew das Zentrum eines entstehenden russischen Staates war und Kaiser Basilios II. in Byzanz herrschte. Die Wikinger, auch Waräger genannt, spielten hier wie dort eine Rolle. Ein selten dargestelltes Kapitel europäischer Geschichte. In Konstantinopel nennen sie ihn Jestyn, den Engländer. Doch was verbindet ihn noch mit der Insel? Jestyn erinnert sich, wie Thormod, der Wikinger, ihn einst auf dem Sklavenmarkt in Dublin kaufte. Wie er dann als freier Mann und Freund mit ihm in den Süden zog, um den Mord an seinem Vater zu rächen.
Autorenportrait
Rosemary Sutcliff wurde 1920 in Surrey geboren. An Geschichte interessiert und im Erzählen hoch begabt, hat sie eine Reihe von erstklassigen Romanen geschrieben und wurde mehrfach für ihre Verdienste um die Jugendliteratur geehrt. Rosemary Sutcliff ist 1992 gestorben. Im Verlag Freies Geistesleben sind von ihr u.a. erschienen: Die Artustrilogie, Das Hexenkind, Scharlachrot, Der Ausgestoßene, Randal der Ritter, Lied für eine dunkle Königin, Der Adler der Neunten Legion, Der silberne Zweig, Die Fackelträger, Troja und die Rückkehr des Odysseus, und ihre Autobiografie Licht über fernen Hügeln.
Leseprobe
Auf dem Hinweg durch die Stadt war ich hinter meinem Herrn gelaufen, auf dem Rückweg aber gingen wir nebeneinander, stießen in engen Gassen mit den Schultern aneinander und kamen, immer noch schweigend, an das Ende des Strandes oberhalb der Bootsschuppen und der Bucht. Dann blieben wir stehen und wandten uns einander zu und schauten uns an. «Nun?», sagte Thormod und brach endlich das Schweigen. «Nun?», sagte ich. «Du bist frei.» Ich fragte langsam und bedächtig: «Was soll ich mit meiner Freiheit anfangen?» «Was auch immer dir richtig scheint. Du hast einen Kopf und Hände zu deinen Ellbogen. Du könntest bei einem Schiffsherrn anheuern, der nach Bristow fährt, oder » Plötzlich streckte er den Arm aus und legte ihn schwer um meine Schultern: «Die Seeschwalbe könnte noch jemanden auf den Ruderbänken brauchen.» «Ich habe noch nie ein Ruder angefasst», sagte ich langsam. Thormods breiter Mund verzog sich zu einem Lächeln. «Du wirst es können, bevor wir nach Thrandisfjord kommen und deine Blasen werden der Beweis dafür sein Es kann sein, dass ich noch einmal einen Mann neben mir brauchen werde. Komm, Jestyn.» Das Lächeln, das kurz in seinem Gesicht aufgeleuchtet hatte, war verschwunden, mit einmal war er ernst. Wir schauten einander in die Augen