Beschreibung
Neue Spielräume im Kopf entdecken! Sich verändern, agil sein, flexibel handeln - wird Ihnen vor lauter Veränderungsdruck auch manchmal schwindelig? Oder befürchten Sie sogar, nicht mehr mithalten zu können? Die renommierte Managementund Karriereberaterin Svenja Hofert beschreibt 21 praxistaugliche Wege, die uns fit für die Zukunft machen, weil sie unser Denken verändern. Hofert sorgt für den entscheidenden Mindshift, mit dem wir uns selbst aktualisieren und für Neues öffnen. Dafür müssen wir gedanklich allerdings das eine oder andere ausmisten und neu sortieren. Wie das funktioniert und wie viel Spaß die neuen Spielräume im Kopf machen, erfahren Sie in ihrem neuesten Buch.
Autorenportrait
Svenja Hofert ist Management- und Karriereberaterin. In den letzten 20 Jahren hat sie 35 Bücher geschrieben in bis zu acht Auflagen. Seit einigen Jahren widmet sie sich vor allem der Persönlichkeitsentwicklung und der Digitalisierung.
Leseprobe
Vorwort Kleine Kinder sind neugierig. Sie haben keine Angst vor Veränderung. Sie lernen spielend - intuitiv. Fast alle sind kreativ. Kreativitätswerte wie die ihren erzielen später nur noch 4 Prozent der Erwachsenen. Kleine Kinder sind außerdem empathisch. Sie spüren, wenn andere traurig sind, und helfen ihnen dann ganz ohne Vorbehalte. So neugierig, kreativ und empathisch wie ein Kind zu sein, ist uns während der Industrialisierung abtrainiert worden. Das geschah in drei Phasen: In der ersten Phase waren wir selbst Werkzeuge, lebendige Tools. Wir schafften hart und körperlich. Wir brauchten kein Mindset, keine besondere Einstellung außer der, sich fleißig abzurackern. In der zweiten Phase wurden Maschinen die Tools. Wir begannen, sie zu steuern, und bildeten unsere technischen Fähigkeiten und Fertigkeiten aus. In der dritten Phase kam Software hinzu, die wir zur Auswertung und Optimierung von Prozessen und schließlich zur Automatisierung von Routinen nutzten. Das alles erforderte vor allem analytisches Prozessdenken, Regeleinhaltung und Konformität. Wir haben dabei versucht, ein bisschen wie Computer zu werden. Nun befinden wir uns mitten in der Digitalisierung, in Phase 4, und stellen fest, dass ein anderes Zeitalter angebrochen ist. Kreativität, Intuition und Empathie sind jetzt die Kompetenzen der Zukunft. Woran wir uns in drei Phasen gewöhnt haben, wird plötzlich zum Hindernis. Denn künstliche Intelligenz kann einen Großteil unserer Aufgaben übernehmen - bis auf jene, die Kreativität, Intuition und Empathie erfordern. Eine friedliche Koexistenz von Mensch und künstlicher Intelligenz erfordert Rückbesinnung und die Rückgewinnung verlorener Menschenkräfte. Kein Computer kann so empathisch, intuitiv und kreativ sein wie wir. Was ermöglicht es Ihnen, als Mensch in einer digitalisierten Arbeitswelt zu existieren? Glauben Sie, es ist Ihr Fachwissen? Denken Sie, es ist Ihre Erfahrung? Ja, eine Weile wird das wohl noch so sein, aber Wissen - vor allem Fachwissen - verliert zunehmend an Bedeutung. Es geht in Zukunft darum, kreative Verbindungen herzustellen und Wissen durch Können fruchtbar zu machen. Was ist mit handwerklichen Fähigkeiten? Sie sind kaum noch relevant. Schauen Sie sich mal an, was der Automechaniker heute tut, wenn Ihr Wagen kaputt ist. Er nutzt eine App. Bald wird er nicht mehr Ihr Auto reparieren, sondern die App weiterentwickeln, die autonom fahrende Wagen steuert, die Sie von zu Hause abholen werden, um Sie überall hin zu bringen. Vielleicht aber übernimmt selbst das Programmieren bald ein Roboter. Aber Akademiker, denken Sie jetzt vielleicht, die sind doch sicher! Irrtum: Noch halten Chirurgen das Operationsmesser und führen die Schnitte durch, doch bis ein Computer präziser sein wird und seinen Operationsschnitt sicherer setzt als der berühmteste Chirurg der Welt, ist nur noch eine Frage der Zeit. Im Übergang von der ersten zur zweiten Phase der Industrialisierung mussten die Menschen völlig umdenken. So machte beispielsweise die 'Spinning Jenny' ab 1764 einen Großteil der Spinner arbeitslos. Statt handwerklichen Geschicks war fortan Maschinenbedienung gefragt. Immer mehr planerische Aufgaben kamen dazu. Ganz neue Kompetenzen standen hoch im Kurs, so wie jetzt auch. Das forderte einen adaptiven Wandel, also eine schrittweise Anpassung an die neuen Bedingungen. Gewinner waren die, die diese Anpassung leisten wollten und konnten. Was danach bis zu Digitalisierung passierte, war vor allem eine Optimierung und Weiterentwicklung der bisherigen, an Maschinen oder Service und Dienstleistung orientierten Fähigkeiten und Fertigkeiten. Ein Update folgte dem nächsten. Geschäftsprozessoptimierung: In dieser Ära mussten Menschen immer effizienter werden, sich an Best Practice und Vorgaben orientieren. Und nun ist es wieder anders. Effizienz ist zwar weiter wichtig, aber einen immer größeren Teil davon kann der Computer leisten. Was er jedoch nicht kann, ist kreativ und empathisch wie Menschen sein. Da stellt sich die Frage, ob wir jetzt auch nur ein Update brauchen. Nein, das wird nicht reichen. Die Digitalisierung geht nämlich noch einen Schritt weiter. Sie verlangt nicht mehr nur ein Update, sondern einen 'Shift'. Das ist eine Verlagerung, eine Verschiebung. Auf der Computertastatur stellt die Taste 'Shift' die Schrift groß und erzeugt die alternative Belegung der Tasten. Während ein Update einfach etwas Neues auf das Alte aufsetzt und es weiterentwickelt, geht es beim Shift um etwas grundlegend Anderes - nicht mehr einfach um ein Mehr und ein Besser. Die Folgen sind weitreichend: Betroffen sind nicht mehr nur Arbeitsplätze, sondern der Platz, die Position der Menschen auf dieser Welt und vielleicht sogar im Kosmos - den Computer wohl noch eher besiedeln werden als Menschen. Wenn der Shift nicht auf ein Update, sondern auf etwas 'Anderes' hinausläuft, dann gehört dazu, mit dem Wettstreit um noch mehr menschliche Expertise, Analysefähigkeit und technisch-mathematische Intelligenz aufzuhören. Wir sollten daran arbeiten, eine sinnvolle Koexistenz mit den Roboterfreunden zu gestalten. Das bedeutet, dass sich jeder auf seine Stärken besinnt: Mensch und Roboter, Hand in Hand. Wir sind keine Feinde. Die Digitalisierung ist keine Bedrohung, wenn wir uns dafür entscheiden. Sie ist eine Chance, uns von mühsamer und langweiligen Lohnarbeit zu befreien. Wenn wir den Raum der daraus entstehenden Möglichkeiten nutzen, kann sie die Welt retten, weil sie uns die Chance gibt, uns auf wesentliche Herausforderungen wie die Bildung, Überbevölkerung, das Arm-Reich-Gefälle und die Folgen des Klimawandels zu konzentrieren. Worauf bezieht sich der Shift? Was muss umgestellt, auf eine andere Ebene gehoben werden? Schauen wir auf den zweiten Bestandteil des Begriffs 'Mindshift'. 'Mind' umfasst viel mehr als nur den Verstand. Es ist auch der Geist, der Bewusstsein voraussetzt. Es ist die Psyche, das Gefühl; es ist die Seele. Mindset ist die Einstellung des 'Geistes', die gefühlsgesteuerte und nicht roboterhafte Logik des Denkens, ohne die kein freies und eigenständiges Handeln möglich ist. Roboter haben kein Mindset, sie haben Fähigkeiten. Sie nutzen Tools, und sie sind selbst welche - so wie wir Menschen früher, als wir noch Arbeitsmaschinen waren. Wenn sich 'Mind' und 'Shift' verbinden, dann entsteht ein Hebel, um das Denken, Fühlen und Handeln für die Zukunft zu verändern. Denken, Fühlen und Handeln wurden lange Zeit getrennt. Die Folge war eine künstliche Entkopplung, die der bisherigen Arbeitswelt geschuldet war. Hier stand das Handeln im Zentrum, Maßstab war ein Jobprofil, an das sich der Mensch anpassen musste. Wenn der Maßstab jedoch immer öfter Selbstverantwortung, ein kreatives Ergebnis und fruchtbare Kollaboration ist, wird individuelles Denken und Fühlen zum Dreh- und Angelpunkt. Meine Mindshifts bauen auf entwicklungspsychologischen und neurobiologischen Erkenntnissen auf und sind in meiner langjährigen Praxis immer wieder erprobt worden. Sie regen zur Reflexion an, welche die Basis jeder persönlichen und kollektiven Entwicklung ist. Sie fördern das Entstehen von neuen Verbindungen im Gehirn, was dem Lernen auf die Sprünge hilft. Letztendlich dehnen Sie Ihre Gedanken wie Yoga für den Kopf und erhöhen so Ihre geistige Flexibilität. Sie eröffnen sich einen neuen Zugang zu Veränderung sowie zu den Zukunftskompetenzen Kreativität, Empathie und Intuition. Jedes Kapitel dieses Buches widmet sich einem Mindshift. Nach einem einführenden Text mit Coachingfragen und Tipps folgen stets drei verschiedene Übungsarten: Was Sie in weniger als fünf Minuten tun können. Was Sie innerhalb von sechs Wochen tun können. Was Sie im Team tun können. Jeder der 22 Mindshifts zielt auf einen anderen Aspekt, der für die Zukunft des Lernens, Arbeitens und Lebens wichtig ist. Mal geht es um neue Blickwinkel, mal um Veränderung, mal um die Erweiterung der eigenen Möglichkeiten. Immer jedoch steht Reflexion allein und mit a...