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Die Sirenen von Surrentum

Im Auftrag der Wölfin 11

cbj
Erschienen am 05.01.2009
6,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570270356
Sprache: Deutsch
Umfang: 255 S.
Format (T/L/B): 2.4 x 18.5 x 12.5 cm
Lesealter: 10-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Aufregende Abenteuer und knifflige Kriminalfälle aus dem alten Rom Wir schreiben das Jahr 79 nach Christus. Die Freunde Flavia, Jonathan, Nubia und Lupus sind unzertrennlich. Zusammen lösen sie mysteriöse Kriminalfälle und erleben aufregende Abenteurer. Flavia, Jonathan, Nubia und Lupus verbringen ihre Sommerferien in der luxuriösen Villa Limona, wo Spaß und Liebeleien an der Tagesordnung sind. Doch etwas ist faul am Luxusleben: In der Nachbarschaft wurde ein Mord begangen und ein Giftmischer befindet sich unter den Gästen der Villa. Wird es den Freunden gelingen, den Schuldigen zu fangen? Spannende Einblicke in das Alltagsleben der Antike Mit ausführlichem Glossar und Landkarte Exakt recherchierte historische Hintergrundinformationen

Autorenportrait

Die in London geborene Amerikanerin Caroline Lawrence zog schon früh mit ihren Eltern in die USA und wuchs in Kalifornien auf. Als sie ein Stipendium für Cambridge bekam, ging sie nach England zurück und studierte dort klassische Archäologie, anschließend

Leseprobe

Flavia Gemina und Jonathan ben Mordecai küssten sich. Sie küssten sich schon eine ganze Weile. Zumindest kam es Flavia so vor. Schließlich warf sie den Kopf zurück und schnappte nach Luft. »Das war mein erstes Mal«, sagte Flavia. Sie war fast elf Jahre alt und hatte graue Augen und hellbraunes Haar, das zu einem einfachen Knoten hochgesteckt war. Sie trug neue Ledersandalen und eine kurze, ärmellose Tunika aus himmelblauem Leinen. Die goldene Bulla, die von ihrem Silberkettchen herabhing, war das Zeichen dafür, dass sie frei geboren und reich war. »Für mich war es auch das erste Mal.« Jonathan wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Er war elfeinhalb und hatte dunkles, lockiges Haar und braune Augen. Auch er war frei geboren, doch anstelle einer Bulla trug er ein kleines Kräutersäckchen um den Hals. »Und?«, fragte Flavia. »Wie fandest du es?« Jonathan dachte einen Augenblick nach. »Hast du heute Mittag Salat gegessen?« Flavia nickte. »Wieso? Wie kommst du darauf?« »Ich habe den Essig herausgeschmeckt.« »Und du hast Oliven gegessen, stimmt's?«, fragte Flavia. Jonathan nickte. »Aber wie hat dir das Küssen selbst gefallen?«, fragte Flavia und wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich gelöst hatte. »Nun«, sagte Jonathan, »abgesehen davon, dass wir interessanterweise herausgeschmeckt haben, was jeder von uns zu Mittag gegessen hat. "also, vom Hocker gehauen hat es mich nicht, muss ich gestehen.« »Dann geht's dir wie mir«, seufzte Flavia. »Ich meine, ich mag dich, aber nicht auf diese Weise.« »Da bin ich aber froh«, sagte Jonathan erleichtert. Er stand von der Marmorbank auf und beugte sich über den Springbrunnen inmitten von Flavias Innenhof. Er nahm einen ordentlichen Schluck Wasser, dann drehte er sich um und fragte: »Wieso wolltest du mich dann überhaupt küssen?« Der Jasminbusch neben dem Springbrunnen erzitterte, als ein dunkelhaariger Junge in einer meergrünen Tunika daraus hervorsprang. Er schwang seine Wachstafel durch die Luft. »Lupus!« Flavia sprang von der Marmorbank auf. »Wie lange spionierst du uns schon nach?« Lupus ging nicht auf die Frage ein. Lachend und seine Wachstafel schwingend, tanzte er vor Jonathans Nase herum. Flavia konnte die ersten Worte, die auf die Tafel geschrieben waren, erkennen: FLAVIA MUSS NOCH ÜBEN »Nein!« Sie versuchte, die Wachstafel zu schnappen, die Lupus hoch über den Kopf hielt. »Was?«, fragte Jonathan. »Wieso muss Flavia noch üben? Gib das her!« Er kitzelte Lupus so lange, bis sich beide im Staub unter dem Quittenbusch wälzten. Flavia baute sich über ihnen auf und versuchte, die Tafel zu erwischen. »Gib das her, Lupus! Gib das - aua!« Die Wachstafel flog durch die Luft, und alle drei krabbelten auf den Kiesweg zu, wo sie gelandet war. Flavia wollte die Tafel gerade an sich reißen - sie wusste, dass sie die Erste gewesen wäre! -, da tauchten neben der Tafel plötzlich ein Sandalenfuß und ein Spazierstock auf und die Hand eines Mannes griff nach der Tafel. Flavia, Jonathan und Lupus blickten an den Falten einer Toga hinauf in die vergnügten Augen des Mannes, der die Tafel in der Hand hielt. »Pater!«, stammelte Flavia; sie wusste, dass sich so kein anständiges römisches Mädchen benahm. »Kapitän Geminus!«, schnaufte Jonathan, der an Asthma litt. »Annggh!«, grunzte Lupus. Mehr brachte er nicht heraus, weil er keine Zunge hatte. Die drei standen auf. Flavias Vater reichte die Wachstafel einem dunkelhäutigen Mädchen, das neben ihm stand. »Nubia«, sagte er, »zeigst du mir, wie gut du im Laufe des Jahres Latein gelernt hast?« »Nein!«, rief Flavia. »Lass sie das nicht vorlesen, Pater! Das geht nur mich etwas an.« »Ganz im Gegenteil«, sagte Kapitän Geminus vergnügt. »Ich glaube, das geht euch alle etwas an. Nubia?« Das dunkelhäutige Mädchen blickte stirnrunzelnd auf die Tafel herab. Flavia wusste, dass Nubia zwar inzwischen viel besser lesen konnte, aber nur, wenn sie sich die Wörter laut vorsagte. »Flavia muss noch üben«, las Nubia stockend, »w Leseprobe

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