Beschreibung
Rasantes Leseabenteuer um den abenteuerlichen Kampf eines mutigen Jungen gegen dunkle MächteVerborgen vor neugierigen Blicken, geschützt von fähigen Agenten, liegt eine geheime Schule, die letzte ihrer Art und die einzige, die Max' erstaunliche Gabe ausbilden kann: seine Zauberkräfte.Als Max bei einem Museumsbesuch einen geheimnisvollen Wandteppich entdeckt, der merkwürdig leuchtet, nimmt sein Leben eine dramatische Wendung: Er erfährt, dass er zu den Wenigen gehört, die über magische Kräfte verfügen, und aufgenommen wird in die geheime Schule der Magier. Als Max und sein Freund David die Geheimnisse der altehrwürdigen Schule erkunden, machen sie eine furchtbare Entdeckung: Astaroth, der Anführer der bösen Mächte, lebt seit Hunderten von Jahren in einem alten Bild Rembrandts gefangen. Und seine Helfer scheuen vor keiner Untat zurück, ihn zu befreien - auch nicht vor dunkelster Magie.
Autorenportrait
Henry H. Neff wurde 1973 in Massachusetts geboren und wuchs in Chicago auf. Nach dem Studium der Geschichte arbeitete Neff als Unternehmensberater bei McKinsey & Co. Nach fünf Jahren gab er seinen Job auf und zog nach San Francisco. Heute unterrichtet er an einer Highschool Geschichte und Kunst. Nebenher schreibt und illustriert er Bücher. "Schule der Magier" ist sein erstes Kinderbuch.
Leseprobe
McDaniels drückte die Stirn gegen das Zugfenster und beobachtete die Gewitterwolken, die über den gelblichen Himmel dahinjagten. Die ersten Regentropfen klatschten leise auf das Glas. Der Himmel verdunkelte sich zu einem bläulichen Grau. Das Fenster beschlug unter Max' Atem und er betrachtete blinzelnd sein wässriges Spiegelbild in der Scheibe. Es blinzelte zurück: ein Junge mit dunklen Augen, gewelltem schwarzen Haar und den ausgeprägten Wangenknochen seiner Mutter. Als neben ihm die dröhnende Stimme seines Vaters erklang, drehte Max sich zu ihm um. 'Welche gefällt dir besser?', fragte sein Vater mit einem begeisterten Grinsen. Zwischen seinen dicken Fingern hielt er zwei auf Hochglanzpapier gedruckte Anzeigen. Max sah sich die Anzeigen an, und sein Blick blieb an dem Bild einer eleganten Frau hängen, die lachend und mit in den Nacken geworfenem Kopf an einer Küchenspüle stand. 'Dieses hier gefällt mir jedenfalls nicht', sagte er. 'Es ist viel zu unecht.' Mr McDaniels' breites Lächeln erlosch. Er machte ein enttäuschtes Gesicht. Max' Vater war groß wie ein Bär, hattehellblaue Augen, und in der Mitte seines kräftigen Kinns war ein Grübchen zu erkennen. 'Es ist nicht unecht', protestierte er, betrachtete mit zusammengekniffenen Augen die Annonce und strich sich über sein einst dichteres braunes Haar. 'Was ist daran unecht?' 'Niemand ist derartig glücklich, wenn er Geschirr spült', erwiderte Max und zeigte auf die strahlende Frau, deren Arme bis zu den Ellenbogen im Spülwasser steckten. 'Und niemand macht den Abwasch in einem so schicken Kleid 'Aber das ist doch gerade der Witz!', unterbrach ihn sein Vater und wedelte mit der Anzeige herum. 'Ambrosia ist das erste >Ultra-Premium<-Spülmittel! Ein himmlischer Seifenschaum, der sanft genug für die Badewanne ist, aber trotzdem die Kraft hat, um mit dem zähesten Max wurde rot. 'Dad Mr McDaniels hielt gerade lange genug inne, um zu sehen, dass die anderen Fahrgäste sie neugierig beobachteten. Mit einem leisen Schnauben schob er die Annoncen wieder in seinen Regenmantel, während der Zug am Stadtrand vorübergehend zum Stehen kam. 'So schlimm ist es ja gar nicht', versicherte Max ihm. 'Vielleicht könntest du sie nur etwas weniger breit lächeln lassen oder so etwas in der Art.' Mr McDaniels kicherte, rutschte mit seinem breiten Hinterteil zu seinem Sohn hinüber und quetschte ihn dabei ziemlich ein. Während sich noch mehr Leute in den Zug zwängten, Regenschirme hinlegten oder sich das nasse Haar aus den Augen schüttelten, verschaffte Max sich mit den Ellenbogen ein wenig mehr Platz. Ein Donnerschlag ließ den Waggon erzittern. Der Zug setzte sich wieder in Bewegung. Als es plötzlich dunkel wurde, kreischten und lachten die Fahrgäste. Max umklammerte den Arm seines Vaters. Dann ging die gelbliche Innenbeleuchtung des Zugs auch schon wieder flackernd an. Es regnete jetzt heftiger, während sie sich Chicago näherten, einer gewaltigen Silhouette aus Stahl und Stein, die sich scharf vor dem sommerlichen Gewitterhimmel abzeichnete. Max grinste noch immer, als er den Mann sah. Er saß auf der anderen Seite des Gangs in der Reihe hinter ihnen, bleich und ungepflegt, mit kurzem schwarzen Haar, das noch feucht vom Regen war. Er wirkte erschöpft. Seine Augenlider flatterten, und während er seinen schmutzigen Mantel enger um sich zusammenzog, formte er, das Gesicht dem Fenster zugewandt, mit den Lippen lautlose Worte. Max wandte sich einen Moment lang ab und drehte sich erneut um, um besser sehen zu können. Dann stockte ihm der Atem. Der Mann starrte ihn an. Vollkommen reglos saß er da und hielt den Blick der erstaunlich ungleichen Augen fest auf Max gerichtet. Das eine Auge war grün, aber das andere glänzte so weiß wie ein gepelltes Ei. Wie gebannt betrachtete Max dieses eigenartige Auge. Es sah aus wie ein blindes, totes Etwas - etwas aus einem Albtraum. Aber aus irgendeinem Grund wusste Max, dass dieses Auge weder blind noch tot war. Er wusste, dass es ihn beobachtete und abschätzt