Beschreibung
Das Neueste aus der total verrückten Welt der kleinen Blutsauger Ashley hat einen furchtbaren Albtraum: Er träumt, er sei kein Vampir mehr, sondern nur noch ein kleines Aschehäufchen auf einem Kehrblech. Er träumt? Seine Mitschüler an der berühmten Ganznachtschule sehen klarer: Ashley IST ein Aschehäufchen! Seit dem Tag, an dem er ein Sonnenbad nahm! Dabei weiß doch jeder, dass Sonne plus Vampir gleich Asche ergibt! Wie aber den bröseligen Ashley wieder zum kerngesunden Blutsauger machen? Haarsträubend ist der Einfallsreichtum der kleinen Vampire. Sogar das Gruftradio wird bemüht und aus dem klampft es verheißungsvoll: "Über sieben Brücken musst, du gehn, sieben dunkle Jahre überstehn, sieben mal wirst du die Asche sein, aber dann Vampir im Mondenschein." Also, Ashley, Beißerchen zusammenbeißen! Es besteht Hoffnung . Die Schulgeschichte der besonderen Art macht selbst Lesemuffeln Leselaune Durchgehend farbig und zum Schreien komisch illustriert vom Kultautor selbst
Leseprobe
Liebe Eltern! Wenn ihr Eure Kinder wirklich liebt, nehmt euch bitte etwas Zeit zum Nachdenken, bevor ihr ihnen leichtfertig den nächstbesten modischen Namen verpasst. Sonst könnte es Euren Schützlingen mal ähnlich ergehen wie Ashley in dieser Geschichte. Denn es ist eine unumstößliche Wahrheit, die da besagt: Nomen est omen! Der Name bestimmt das Schicksal. Und das gilt nicht nur für Vampirschüler. Zusätzlich empfehlen Pädagogen (diesseits und jenseits Transilvaniens): nicht so viel schimpfen, wenn die Kleinen mal was ausgefressen haben. Und wenn Schimpfen unvermeidlich ist, dann wenigstens keine Sachen sagen wie: »Wir haben's ja immer gewusst.« »Mit dir wird's noch ein böses Ende nehmen.« Oder: »Wenn du so weitermachst, landest du noch mal auf dem Kehrblech!« Denn solche Prophezeiungen haben's in sich und werden schneller wahr, als man denkt. Wenn kleine Vampire träumen. . dann tun sie das meistens in einem bequemen, weichgepolsterten Fichtensarg, den Kopf in ein großes, weiches Kissen versteckt, und zum Schutz gegen die ewig klamme Feuchte, die aus den Tiefen der Grüfte steigt, haben sie sich in eine dicke, warme Decke gehüllt. Am liebsten träumen sie von schönen und aufregenden Dingen. Gruftine zum Beispiel von romantischen Vollmondnächten auf paradiesischen Friedhöfen. Tinto von wilden Fledermausflügen, Fletscher von einem dicken Konto auf der Blutbank und Krümel natürlich von einem supersüßen Diabetiker mit ganzen Haselnüssen im Blut. Wenn Ashley träumt. Doch was ist mit Ashley? Statt süßem Traum wachte er eines Nachts schweißgebadet auf. Schien etwas verwirrt. Kleine Wölkchen stiegen über ihm auf. Was ganz normal ist, wenn er sich nicht wohlfühlt. Aber diesmal qualmte er immer heftiger. »Was ist los mit dir, Ashley?« Ashley: »Ich hatte einen furchtbaren Traum. Den schrecklichsten, den ein Vampir je haben kann!« »Erzähl! Lass hören!« Sie stellten Ashley aufs Lehrerpult, um sein verrauchtes Stimmchen besser hören zu können. Und Ashley fing an: »So was Verrücktes hab ich noch nie geträumt. In meinem ganzen untoten Leben nicht! Ein richtiger Albtraum.« »Albtraum? Was denn in Draculas Namen! Rück raus damit.« Ashley konnte einen wirklich auf die Folter spannen. »Bist du durch eine Prüfung gefallen?« »Schlimmer.« »Hat dich Polidori mit tausend Knollen Knoblauch verfolgt und du bist wieder nicht vom Fleck gekommen?« »Noch schlimmer.« Was kann noch schlimmer sein? »Kommt näher«, flüsterte Ashley, und dieses feuchte Etwas unter seinen Augen, das so im Mondlicht schimmerte, waren jetzt keine Schweißperlen mehr, sondern kleine rußige Tränen. »Ich hab geträumt, ich wär kein Vampir mehr. Ich war sogar weit davon entfernt, ein Vampir zu sein.« »Kein Vampir mehr? Was warst du dann?« »Stellt euch vor, ich war ein Aschehäufchen! Ein kleines graues, leise vor sich hin rieselndes Aschehäufchen. Mit zwei glühenden Kohlen als Augen. Und ich schlief nicht, wie ihr, in einem gemütlichen Fichtensarg, sondern verbrachte meine Nächte auf einem kalten Kehrblech. Aber jetzt bin ich froh, dass alles vorbei ist. Nur eins versteh ich nicht. Was will der Traum mir sagen? Warum träum ausgerechnet ICH so was? Muss doch einen Grund haben!« »Ganz einfach, Ashley. Weil, du BIST ein kleines, vor sich hin rieselndes Aschehäufchen!« »?« »Du HAST zwei dicke fette glühende Kohlen als Augen.« »?« »Und du VERBRINGST deine Nächte auf einem kalten Kehrblech.« Zuerst etwas Stille. Ashley war echt überrascht, und dann, mit direktem Blick auf den Handfeger, hakte er noch mal nach: »Ihr meint also, ich habe nicht geträumt? Das, was ihr grade vor euch seht, ist ein Aschehäufchen?« »Was wir vor uns sehen und hören, ist ein Aschehäufchen.« Ashley war wieder ganz erleichtert: »Wenn das wirklich so ist, beweist das ganz klar, dass ich nicht wach bin, sondern noch träume.« »Du träumst nicht, du bist wach.« »Ich träume.« »Du bist wach. « zwick mich Wie kann man jemandem den Unterschied zwischen Traum und Wirklichkeit klar Leseprobe