Beschreibung
Carl Seeligs Aufzeichnungen seiner Wanderungen mit Robert Walser haben in der Literatur nicht ihresgleichen. Sie entwerfen das Porträt eines Verstummten, eines Dichters, der, wie Hölderlin, 'taktvoll' genug war, dem Leben zu entsagen. Nach seinem 50.Geburtstag hörte Walser mit Schreiben auf und gab sich mit dem Leben eines Irrenhauspatienten zufrieden. Carl Seelig, der ihm und seinem zu scheinbarer Dauer-Erfolglosigkeit verurteilten Werk helfen möchte, besucht Walser in der Anstalt, zwanzig Jahre ist ihnen 'beschieden, spazierenzugehen'.
Autorenportrait
Carl Seelig (1894-1962) war ein Zürcher Kulturjournalist, Schriftsteller und unermüdlicher Unterstützer von Autorinnen und Autoren, insbesondere zur Zeit des Exils ab 1933. In seinem Nachlass befinden sich über 9000 Briefe von Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Wissenschaft. Als Freund und Vormund von Robert Walser begleitete er den Schriftsteller nach dessen Internierung in die Psychiatrie auf zahlreichen Spaziergängen (Wanderungen mit Robert Walser) und gab sein Werk neu heraus.