Beschreibung
'In guten wie in schlechten Tagen' - Ein Mann glaubt nicht an das Todesurteil der Ärzte und holt seine Frau zurück ins Leben "Du bist meine Hoffnung"Als Michael Röhrdanz Angela kennenlernt, weiß er, dass sie die Liebe seines Lebens ist. Acht Jahre nach der Traumhochzeit ist sie zum dritten Mal schwanger, und beide sind immer noch so glücklich wie am ersten Tag. Bis das Unfassbare passiert. Angela erleidet einen schweren Gehirnschlag. Fortan ist sie wie eingeschlossen in ihrem eigenen Körper. Doch Michael Röhrdanz will nicht wahrhaben, wovon die Ärzte überzeugt sind: Angela leidet an dem "Locked-in-Syndrom" und wird sterben. Was nun folgt, ist die Geschichte eines Mannes, dessen aufrichtige Liebe Berge versetzt. Dank seines Einsatzes bringt Angela einen gesunden Sohn zur Welt. Und sie überlebt.In ihrem neuen Roman erzählt Bestsellerautorin Hera Lind eine wahre Geschichte, die ans Herz und nie wieder aus dem Kopf geht.
Autorenportrait
Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Seit einigen Jahren schreibt sie ausschließlich Tatsachenromane, ein Genre, das zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Mit diesen Romanen erobert sie immer wieder die SPIEGEL-Bestsellerliste. Zuletzt stieg 'Die Hölle war der Preis' direkt auf Platz 1 ein, gefolgt von 'Die Frau zwischen den Welten' und 'Grenzgängerin aus Liebe' jeweils auf Platz 2. Hera Lind lebt mit ihrer Familie in Salzburg.
Leseprobe
Nebenan klingelte das Telefon, und kurz darauf ?ffnete sich die B?rot?r einen Spalt weit. "Herr R?hrdanz, Ihre Frau auf Leitung drei!" Ein kalter Windzug streifte seinen Nacken. "Stellen Sie durch", sagte Michael R?hrdanz zu der wasserstoffblonden Vorzimmerdame und scheuchte sie mit einer Handbewegung hinaus. Er sa?gerade angespannt ?ber eine komplizierte Kalkulation gebeugt, aber um mit seiner Angela sprechen zu k?nnen, w?rde R?hrdanz den Bau eines Weltimperiums unterbrechen. Er vermisste sie immer noch in der Firma. Vor seinem inneren Auge sah er wieder vor sich, wie sie damals als Auszubildende erstmals sch?chtern an seine T?re geklopft hatte. Mit ihr war nie ein eiskalter Luftzug ins Zimmer gekommen - im Gegenteil: Es war ihm immer warm ums Herz geworden, wenn Angela erschienen war. Jetzt war sie seit acht Jahren seine Frau und die Mutter seiner zwei, ja bald drei Kinder! Er grinste unwillk?rlich, als er daran dachte, wie er sie angestarrt hatte, w?end sie versuchte, mit den schweren Bowlingkugeln zu hantieren. Und wie er sich nachher zu ihr und ihrem Freund in das winzige Auto gequetscht hatte, um noch in eine andere Kneipe zu fahren. Wie er sie dem Gr?nschnabel ausgespannt hatte. Wie er bei ihren Eltern, die nur wenige Jahre ?er waren als er selbst, um ihre Hand angehalten hatte. Jetzt war sie l?st keine sch?chterne Person mehr! Ein erwartungsvolles L?eln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er zum H?rer griff. "Hallo, Liebes! Wie geht es meiner sch?nen schwangeren Frau?!" "Nicht so toll", kam es ziemlich bedr?ckt aus der Leitung. "Ich hab irgendwas am Arm." "Am Arm? Ich dachte, schwanger ist man im Bauch?" R?hrdanz verzog den Mund zu einem spitzb?bischen L?eln, klemmte die Sprechmuschel zwischen Kinn und Schulter und spitzte in Erwartung eines netten Plausches seinen Bleistift. Kleine rotrandige Schnitzfetzen bildeten eine Schlange auf seiner Schreibtischplatte. "Ich kann ihn nicht mehr bewegen!" Michael R?hrdanz nahm einen Schluck von seinem abgestandenen Kaffee und verzog ratlos das Gesicht. "Michael, ich habe wirklich Angst!" Moment mal. Sie weinte doch nicht? R?hrdanz ?erte sofort den Tonfall. Seine Stimme wurde ganz sanft. "Brauchst du nicht, Liebes. Welcher Arm ist es?" R?hrdanz pustete die Bleistiftfetzen vom Schreibtischrand. "Der linke! Ich kann ihn nicht hochheben! Er h?t an mir herunter, als geh?rte er nicht zu mir!" Angela schluchzte. Sie h?rte sich hilflos an. Wie ein verletzter kleiner Vogel, dachte R?hrdanz. Einer, der bis eben noch gesungen und gezwitschert hat und jetzt nicht mehr fliegen kann. R?hrdanz sah nerv?s auf die Uhr. Nein, unm?glich. Um diese Zeit konnte er nicht weg. "H?r zu, Liebes. Dann bringst du jetzt die Kinder zu deiner Mutter und gehst sofort zum Arzt!" "Zu was f?r einem Arzt soll ich denn gehen?", wimmerte Angela. Immerhin hatte es nichts mit dem Baby zu tun, dachte R?hrdanz erleichtert. "Zum Orthop?n, w?rde ich sagen." Nachdenklich drehte er sich in seinem Schreibtischstuhl einmal im Kreis, bis er den H?rer an das andere Ohr halten musste. "Da ist doch einer direkt an der Ecke zur Hauptstra?", fiel ihm ein. "?er der Drogerie im ersten Stock." Er tupfte mit der Fingerkuppe die letzten Bleistiftkr?mel von seiner Kalkulation und pustete sie sauber. "Der Name steht auf dem Schild an der Hauswand. Heimer hei? der oder so ?lich. Heimhuber, Heimann. Irgendwas mit Heim." "Das f?hlt sich total komisch an", unterbrach Angela ihn aufgeregt. Im Hintergrund h?rte R?hrdanz seinen einj?igen Sohn brabbeln, und Denise rief irgendwas dazwischen. "Ich kann Philip nicht mehr halten, mein Arm ist wie ein fremdes Anh?sel." "Es ist bestimmt nichts Ernstes", versuchte R?hrdanz die Sache abzutun. "Geh jetzt zum Arzt, und danach rufst du mich an." Er f?hrte erneut die Tasse zum Mund, als ihm einfiel, wie ekelhaft die abgestandene Br?he inzwischen schmeckte, und lie?sie zerstreut wieder sinken. "Schau, Liebes, dauernd schleppst du die Kinder in den dritten Stock und wieder runter u