Beschreibung
Berge prägen Landschaften und das Leben von Pflanzen, Tieren und Menschen auf besondere Weise. Weil sie Vegetations- und Lebensräume auf extreme Art bedingen, war der Blick der Menschen auf die Berge lange hauptsächlich von Angst geprägt. Sowohl durch ihre Verletzbarkeit wie auch durch ihre Beständigkeit und Unverrückbarkeit haben Berge die Menschen aber auch seit je fasziniert. Sie werden als Sitze von Göttern und Geistern betrachtet. Als heilige Berge wie Olymp, Elbrus oder Fuji verbinden sie Himmel und Erde und gelten als Mittelpunkt der Welt. Oft sind sie Orte religiöser Offenbarung und Vorbild religiöser Bauwerke wie buddhistischer Stupas oder der Maya-Pyramiden. Aber nicht nur in der religiösen Symbolik sind sie bedeutsam, vielfach dienen sie auch der nationalen und der regionalen Identifikation oder der weniger zielgerichteten Verherrlichung einer mit unterschiedlichen Bedeutungen aufgeladenen Natur.
Inhalt
Werner M. Egli, Ingrid Tomkowiak: Berge als extreme Landschaften, Sinnbilder und Perspektiven. Aspekte eines paradoxen FaszinosumsNorman Backhaus: Alpensichten. Ein Landschaftsmodell zur KonfliktvermeidungRoland Altenburger: Der heilige Gipfel des Ostens. Staatsritual, Pilgerschaft und Besichtigungstour auf dem Berg TaiChristoph Eggenberger: Sinai, Tabor, Zion. Der Berg in der MalereiMichael Andermatt: Transformationen des Sakralen. Zur Literarisierung des Berges von der Aufklärung bis zur GegenwartDaria Pezzoli-Olgiati: Alpenbilder. Der Berg im Spiegel religiöser Praxis am Beispiel von Votivbildern aus dem 19.a¿¿JahrhundertWerner M. Egli: Woher kommen die Findlinge? Wie die frühe Hochgebirgsforschung zur Erfindung der ''primitiven Gesellschaft'' beitrugHans-Konrad Schmutz: Homo alpinus oder die vermessene NationJosette Baer: Das Tatra-Gebirge als Symbol der slowakischen nationalen und politischen IdentitätConradin A. Burga, Esther Frei, Romedi Reinalter, Gian-Reto Walther: Wenn Pflanzen in die Höhe wandern. Beobachtungen zur Flora von Berggipfeln der alpinen Stufe im Engadin