In den 90er Jahren zerfällt die Familie Goldman in zwei miteinander konkurrierende Teile. Ein glamouröser Zweig in Baltimore und ein bescheidenerer, eigentlich sogar ärmlicher Zweig, der in Montclair zu Hause ist. Die Erwachsenen meiden einander, die Söhne Hillel und Marcus verbringen die Ferien immer zusammen bei Hillel in Baltimore und verbrüdern sich zur Goldman-Gang, zu der bald auch noch zwei weitere Jungen gehören: Woodrow, der von den Baltimores adoptiert wird und Scott, in dessen Schwester Alexandra alle drei verliebt sind. Sie schwören sich ewige Treue und geloben die Finger von Alexandra zu lassen, um ihren Bund nicht zu gefährden. Doch sind sie wirklich ehrlicher und treuer als ihre Eltern und Großeltern? Sind sie untereinander frei von Neid und Eifersucht?
Spannend und raffiniert geschachtelt wird die Familiengeschichte der Goldmans erzählt von dem Schriftsteller Marcus Goldman, der in Montclair aufgewachsen ist und sich sein Leben lang gewünscht hat, nicht nur während der Ferien in Baltimore zu leben. Alles läuft auf einen großen Showdown – die „Katastrophe“ – zu und zu guter Letzt ist nichts so wie es anfangs schien.
Ein schön und angenehm zu lesender Roman über Schein und Sein, Familiengeheimnisse und Missverständnisse, die mit wenigen Worten hätten geklärt werden können, aber unausgesprochen, furchtbare Konsequenzen haben. Für mich ein Lieblingsbuch dieses Jahres!
Gelesen und empfohlen von Maren Wust