Beschreibung
Demokratie gründet auf dem Recht des Einzelnen, anderer Meinung sein und diese frei äußern und verbreiten zu dürfen. Analog verhält es sich innerhalb der Institutionen der freien Wissenschaft und der kritischen Universität: Sie dienen der Selbstkontrolle wissenschaftlicher Tätigkeit, ebenso dem Schutz einer kritischen Öffentlichkeit. Aber unter welchen Voraussetzungen entwickelt Wissenschaftsfreiheit dieses epistemische, ethische und demokratische Potential? Darf man im universitären Raum alles sagen und diskutieren? Oder gibt es eine Grenze zwischen Freiheit und Zügellosigkeit? Wer sollte nach welchen Maßstäben Grenzen ziehen zwischen dem legitimen Wettbewerb um Meinungen einerseits und der Provokation, Diskriminierung und der Verachtung des Gegners andererseits? Gibt es normative Grundlagen für den Gebrauch der akademischen Freiheiten, die ihre Grenzen zu bestimmen erlauben?
Autorenportrait
Elif Özmen ist Professorin für Praktische Philosophie an der Universität Gießen
Inhalt
Einleitung: Wissenschaftsfreiheit im Konflikt.- Freiheit der Wissenschaft, Freiheit der Meinung.- Akademische Freiheit und die Verantwortung des Wissenschaftlers für epistemische Produktivität.- Epistemische Offenheit als Wagnis. Über Wissenschaftsfreiheit und Wissenschaftsethos in der Demokratie.- Epistemische Gerechtigkeit und epistemische Offenheit eine Versöhnung.- Wissenschaft als imaginäres Wiedergutmachungsprojekt.- Meinungsfreiheit und ihre Grenzen: Eine Auseinandersetzung in Zeiten des Rechtspopulismus.- Cordon Sanitaire: Epistemische Geschlossenheit als Wagnis.- Singer und Sarrazin. Eine vergleichende Studie zur Wissenschaftsfreiheit.- Wen sollte man nicht an die Universität einladen?.
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